Josef Molkenbur (* 23. Februar 1956 in Emsdetten) ist ein deutscher Jurist und politischer Beamter. Seit dem 19. Juni 2020 ist er Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz (bis September 2021: Ministerium für Justiz und Gleichstellung) des Landes Sachsen-Anhalt.
Leben
Molkenbur absolvierte ein Doppelstudium der Rechts- und Erziehungswissenschaften. Er promovierte 1988 in Mainz zum Thema „Schwereeinschätzung von Delikten durch Jugendrichter unter Berücksichtigung des Stadt-Land-Gefälles“. 1983 wurde er Rechtsanwalt, 1984 Richter auf Probe in der nordrhein-westfälischen Arbeitsgerichtsbarkeit. Die Ernennung zum Richter auf Lebenszeit folgte zwei Jahre später. Von 1994 bis 2018 war er Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Sachsen-Anhalt in Halle (Saale). Zwischenzeitlich bekleidete er 1995 das Amt des bischöflichen Justiziars in Münster. Ab dem Sommersemester 2009 war er als Lehrbeauftragter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig, 2017 wurde ihm von der Universität die Ehrendoktorwürde verliehen.[1] 2018 legte er sein Richteramt nieder und trat in den Ruhestand ein.[2]
Am 19. Juni 2020 wurde Molkenbur von Ministerpräsident Reiner Haseloff zum Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt ernannt.[3] Er wurde im Ministerium Nachfolger von Hubert Böning, der für ein Justizversagen bei der versuchten Flucht des Halle-Attentäters Stephan Balliet aus dem Gefängnis Roter Ochse in Halle verantwortlich gemacht und am 18. Juni 2020 in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde.[4]
Molkenbur ist Vorsitzender des Freundeskreises der juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich als Vorsitzender des Schiedsgerichtes des Deutschen Roten Kreuzes Sachsen-Anhalts und stellvertretender Vorsitzender des Landesarbeitskreis christdemokratischer Juristen.
Schriften (Auswahl)
- Schwereeinschätzung von Delikten durch Jugendrichter unter Berücksichtigung des Stadt-Land-Gefälles. (= Dissertation), Mainz 1988.
- mit Horst-Dieter Krasshöfer: Betriebsvereinbarung. Rieder, Münster 1999 (4. Auflage 2016), ISBN 978-3-945260-38-8.
- Die Änderungskündigung. Rieder, Münster 2007 (2. Auflage 2012), ISBN 978-3-939018-29-2.
Quellen und weiterführende Literatur
Weblinks
- Literatur von Josef Molkenbur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Josef Molkenbur auf der Website des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt
- Josef Molkenbur auf der Website des Verlags C.H. Beck
Einzelnachweise
- ↑ Corinna Bertz: Ehrendoktorwürde für Richter Josef Molkenbur. In: Campus Halensis. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 19. Mai 2017, abgerufen am 5. Juli 2020.
- ↑ Molkenbur neuer Justiz-Staatssekretär. t-online.de, 19. Juni 2020, abgerufen am 5. Juli 2020.
- ↑ Unterrichtung: Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Gleichstellung. (PDF; 84 kB) In: Drucksache 7/6283. Landtag von Sachsen-Anhalt, 30. Juni 2020, abgerufen am 23. September 2021.
- ↑ Nach Fluchtversuch von Halle-Attentäter: Aus für Justiz-Staatssekretär. In: mdr.de. Mitteldeutscher Rundfunk, 18. Juni 2020, abgerufen am 5. Juli 2020.
Personendaten | |
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NAME | Molkenbur, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und politischer Beamter |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1956 |
GEBURTSORT | Emsdetten |