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Kaiserliches Gesundheitsamt

From Wickepedia
File:Bundesarchiv Bild 183-2006-0329-500, Berlin, Kaiserliches Gesundheitsamt.jpg
Das Hauptgebäude des Kaiserlichen Gesundheitsamts in Berlin (1907) stand im Hansaviertel in der Klopstockstraße

Das Kaiserliche Gesundheitsamt, später Reichsgesundheitsamt, war eine deutsche Reichsbehörde für den Verbraucherschutz im Gesundheits- und Veterinärwesen mit Sitz in Berlin.

Geschichte

Das Kaiserliche Gesundheitsamt wurde am 28. April 1876[1] als zentrale Stelle für das Medizinal- und Veterinärwesen in Berlin errichtet. Zunächst war es im Geschäftsbereich der Reichskanzlei und seit 1879 dem Reichsamt des Innern unterstellt. 1879 wurde das „Gesetz betreffend den Verkehr mit Lebensmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen“ verabschiedet, für dessen Überwachung unter anderem das Kaiserliche Gesundheitsamt zuständig war. Das Kaiserliche Gesundheit sah seine Aufgabe in erster Linie in der Förderung „der praktischen Verwertung wissenschaftlicher Lehren“.[2] Als Amtssitz wurde in den Jahren 1894 bis 1897 ein Gebäude in der Klopstockstraße 18 im Hansaviertel nach Plänen des Architekten August Busse[3] errichtet, das im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Der am 30. Juni 1900[4] errichtete Reichsgesundheitsrat, der aus Vertretern der Bundesstaaten bestand, unterstützte das Kaiserliche Gesundheitsamt bei seinen Aufgaben.

1918 wurde das Kaiserliche Gesundheitsamt in Reichsgesundheitsamt umbenannt. Zwischen 1933 und 1945 setzte die Behörde die Rassenpolitik der Nationalsozialisten um, indem sie mit Gutachten Zwangssterilisationen anordnete. Nach dem Zusammenbruch 1945 übernahm der Magistrat von Berlin Teile des Reichsgesundheitsamtes in das neu gegründete Zentralinstitut für Hygiene und Gesundheitsdienst. 1952 ging dieses im neu errichteten Bundesgesundheitsamt auf.

Leiter des Kaiserlichen Gesundheitsamtes

Wissenschaftliche Arbeit

Der bekannteste Mitarbeiter des Kaiserlichen Gesundheitsamtes war der Arzt und Bakteriologe Robert Koch, der hier einige seiner bahnbrechenden Entdeckungen machte. Julius Richard Petri erfand während seiner Arbeit im Kaiserlichen Gesundheitsamt die Petrischale.

Veröffentlichungen

  • Vereinbarungen zur einheitlichen Untersuchung und Beurtheilung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie Gebrauchsgegenständen für da Deutsche Reich. Ein Entwurf festggestellt nach den Beschlüssen der auf Anregung des Kaiserlichen Gesundheiitsmtes einberufenen Kommission deutscher Nahrungsmittel-Chemiker. Springer, Berlin/Heidelberg 1899, DNB 1021141194.

Literatur

Weblinks

Commons: Kaiserliches Gesundheitsamt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt Jahrgang 1875, S. 330.
  2. Kaiserliches Gesundheitsamt (Hrsg.): Gesundheitsbüchlein. Gemeinfaßliche Anleitung zur Gesundheitspflege. 3. Abdruck. Julius Springer, Berlin 1894, S. IV.
  3. Uwe Kieling: Berliner Baubeamte und Staatsarchitekten im 19. Jahrhundert, S. 15, Berlin 1986
  4. Reichsgesetzblatt Jahrgang 1900, S. 315.