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Karl Felix Halm

From Wickepedia
File:Karl Felix Halm - Imagines philologorum.jpg
Karl Felix Halm

Karl Felix Halm, seit 1872 Ritter von Halm, (* 5. April 1809 in München; † 5. Oktober 1882 ebenda) war ein deutscher Altphilologe und Bibliothekar. Er war 1849 der erste Rektor des Maximiliansgymnasiums in München.

Leben

Halm war der Sohn des Kunsthändlers Felix Halm und dessen Ehefrau Maria Josepha Mair. Er verlor schon früh seinen Vater. Seine Mutter heiratete kurz darauf den Kunsthändler Johann Nepomuk Waldherr, und dieser hatte für Halm einen kaufmännischen Beruf im Sinn.

1826 absolvierte Halm das (heutige) Wilhelmsgymnasium München[1] mit Auszeichnung und begann noch im selben Jahr Klassische Philologie in München zu studieren. Meistenteils war er dabei Schüler von Friedrich Thiersch. 1830 schloss er mit summa cum laude sein Studium ab.

Im Anschluss daran bekam Halm eine Anstellung als Dozent am Ludwigsgymnasium in München. Als 1839 diese Erziehungsanstalt vom Benediktinerorden übernommen wurde, ging er nach Speyer und von dort wurde er 1846 an das Gymnasium in Hadamar berufen.

Auf Anregung des Kultusministers Friedrich von Ringelmann berief König Maximilian II. Joseph Halm zum Rektor des neu gegründeten Maximiliansgymnasiums in München; dieses Amt hatte Halm bis 1856 inne. Als in diesem Jahr Halm einen Ruf an die Universität Wien erhielt, wurde er auf Betreiben des Ministers Theodor von Zwehl zum Professor für klassische Philologie ernannt und an die Universität München berufen. Gleichzeitig betraute man ihn mit der Leitung der königlichen Bibliothek (heute Bayerische Staatsbibliothek).

1844 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München und 1870 korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2] Seit 1865 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[3] Außerdem wurde er 1872 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone ausgezeichnet und in diesem Zuge nobilitiert.[4] Verheiratet war er mit Carolina Müller, der Tochter eines Schulrats.

Sehr umstritten waren seine Dublettenverkäufe. Dafür wurde Halm auch vom Oberbibliothekar Anton Ruland (1809–1874) aus Würzburg öffentlich angegriffen. Die Verkäufe Halms sorgten auch für tumultartige Diskussionen im Bayerischen Landtag. Die Erlöse daraus verwandte Halm für wertvolle Ankäufe. Er erwarb unter anderem die Bibliothek des Orientalisten Étienne Marc Quatremère und die Musikbibliothek von Anton Friedrich Justus Thibaut.

Halm ist vor allem als Herausgeber des Marcus Tullius Cicero und anderer lateinischer Prosaschriftsteller bekannt, obwohl er in seiner frühen Karriere bemerkenswerte Aufmerksamkeit der griechischen Sprache widmete. Nach dem Tod Johann Caspar von Orellis bereitete er gemeinsam mit Johann Georg Baiter eine kritische Neuausgabe der rhetorischen und philosophischen Schriften Ciceros vor (1854–1862).

Seine Schulausgaben einiger Reden Ciceros mit Anmerkungen und Einführungen in den Haupt- und Sauppe-Reihen waren sehr erfolgreich. Er gab auch eine Anzahl klassischer Texte für die Teubner-Serie heraus, darunter vor allem Tacitus (4. Ausgabe, 1883); Rhetores Latini minores (1863); Quintilian (1868); Sulpicius Severus (1866); Minucius Felix zusammen mit Firmicus Maternus De errore (1867); Salvianus (1877) und Victor von Vita' Historia persecutionis Africanae provinciae (1878). Darüber hinaus war er ein eifriger Sammler von Autographen.

Literatur

Weblinks

Commons: Karl Felix Halm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Karl Felix Halm – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bände, München 1970–1976, Band 3, S. 271.
  2. Mitglieder der Vorgängerakademien. Karl Felix von Halm. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. April 2015.
  3. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Karl Felix Halm. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 13. August 2015 (russisch).
  4. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1873, S. 25.