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Karl Gustav Ackermann

From Wickepedia

miniatur Karl Gustav Ackermann (* 10. April 1820 in Elsterberg; † 1. März 1901 in Dresden) war ein deutscher konservativer Politiker (Deutschkonservative Partei). Er war langjähriges Mitglied des Reichstags und der II. Kammer des Sächsischen Landtags.

Leben

Karl Gustav Ackermann wurde als erster Sohn des königlich sächsischen Appellationsrates und Gerichtsdirektors Gustav Adolph Ackermann (* 16. Januar 1791 in Auerbach i. V.; † 19. Februar 1872 in Dresden) und Caroline, geb. Wagner, geboren. Sein jüngerer Bruder war der Leipziger Verleger und Buchhändler Albin Ackermann-Teubner.

Nachdem er das Gymnasium in Grimma abgeschlossen hatte, studierte er von 1840 bis 1843 an der Universität Leipzig und 1843 bis 1845 in Heidelberg die Rechtswissenschaft. 1840 wurde er Mitglied der Alten Leipziger Burschenschaft. 1841 wurde er im Corps Misnia Leipzig aktiv.[1] Seine juristische Karriere begann er 1845 als Kanzleisekretär in Königsbrück (Sachsen), 1847 bis 1849 als Ratsaktuar beim Stadtrat Dresden. 1849 ließ er sich in Dresden als selbständiger Advokat und Notar nieder.

1853 wählte man Ackermann in das Stadtverordnetenkollegium von Dresden, wo er 1865 zu dessen Vorstand avancierte. Bereits 1857 wurde er Syndikus der Dresdner Fondsbörse, wo er sich durch erfolgreiche Arbeit für diesen Posten bei der Sächsischen Bank empfahl, den er 1865 übernahm.

1869 wurde Ackermann als Abgeordneter in den Reichstag des Norddeutschen Bundes und zwei Jahre später in den Reichstag des Deutschen Kaiserreichs gewählt. Zunächst war er Mitglied der Liberalen Reichspartei, danach trat er zur Deutschen Reichspartei über, ehe er sich der Deutschkonservativen Partei anschloss. Als Gegner der Gewerbefreiheit unterstützte Ackermann die Schutzzollpolitik. Zwischen 1880 und 1883 fungierte Ackermann als zweiter Vizepräsident des Deutschen Reichstags. Während dieser Zeit wirkte er als Finanzprokurator. Er unterstützte die Zusammenarbeit zwischen den Konservativen und den Nationalliberalen.

Er war einer der Anführer der sächsischen Konservativen und gehörte 1875 zu den Mitbegründern des Konservativen Landesvereins, dessen Vorstand er von 1875 bis 1891 angehörte. 1894 war er für mehrere Monate interimistischer Vorsitzendes des Vereins.

Der II. Kammer des Sächsischen Landtages gehörte er zwischen 1869 und 1871 als Vertreter des 2. Wahlkreises der Stadt Dresden und von 1877 bis zu seinem Tod als Repräsentant der 5. städtischen Wahlkreises an. Zu Beginn des Landtags 1891/92 wurde er von den Abgeordneten zum Präsidenten der Kammer gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu den Parlamentssitzungen der Jahre 1897/98 inne. Im Alter von 78 Jahren verzichtete er auf eine Wiederwahl und ermöglichte so seinem Schwiegersohn Paul Mehnert den Weg in dieses Amt.

Ackermann starb kurz vor seinem 81. Geburtstag und wurde auf dem Neuen Annenfriedhof in Dresden-Löbtau beigesetzt.

Familie

1848 heiratete er Agnes Benedektine Teubner (1824–1891), die Tochter des Leipziger Verlegers Benedictus Gotthelf Teubner.[2] Mit ihr hatte er eine Tochter, Katharina Agnes (1854–1934).

Orden

Mitglieder der Reichstagsfraktion der Deutschkonservativen Partei (von links nach rechts): Rudolph Wichmann, Otto von Seydewitz, Helmuth von Moltke, Graf Konrad von Kleist-Schmenzin, Otto von Helldorff, Karl Gustav Ackermann.

Ehrungen

Literatur

  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 339–340.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 7: Supplement A–K. Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8253-6050-4, S. 1–2.
  • Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 1 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 75f.

Weblinks

Einzelnachweise