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Lotar Eickhoff

From Wickepedia

Lothar Eickhoff (* 1. September 1895 in Stettin; † 19. September 1970 in Lacco Ameno/Italien)[1] war ein deutscher Verwaltungsjurist und seit 1931 Mitglied der NSDAP.

Leben

Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte Lothar Eickhoff Rechtswissenschaften, während des Krieges erlitt er eine Gasvergiftung und hielt sich zwischen 1920 und 1923 in einem Lazarett auf. Ab 1924 war er, nach dem ersten juristischen Examen, Vorbereitungsdienst im Kammergerichtsbezirk Berlin. Das zweite juristische Examen bestand er 1928 und wurde anschließend Gerichtsassessor.[1] Von 1929 bis 1933 war Eickhoff als Amtsgerichtsrat in Berlin-Charlottenburg tätig. 1933 wurde er nach kurzer Dienstleistung im preußischen Justizministerium als Oberregierungsrat in das Reichsinnenministerium berufen. Am 26. September 1938[2] erfolgte seine Ernennung zum Regierungspräsidenten in Aurich, 1942–45 wirkte er in gleicher Funktion in Arnsberg und war daneben auch Mitglied des westfälischen Provinzialrates.

Lotar Eickhoff trat nach eigenen Angaben am 19. September 1931 der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei bei (Mitgliedsnummer 743.174).[3] Ab 1933 gehörte er der NSV und dem NSRB an. 1938 wurde er Oberbannführer der Hitlerjugend. Nach Kriegsende 1945 wurde er aus dem Dienst entlassen und kurzzeitig interniert. 1949 stufte ihn der Entnazifizierungs-Hauptausschuss des Regierungsbezirks Arnsberg als Belasteten (Aktivist) ein. Er wurde wegen Dienstunfähigkeit mit den Versorgungsbezügen eines Ministerialrats in den Ruhestand versetzt.[1] Ab 1953 war er in Arnsberg als Rechtsanwalt tätig.

Literatur

  • Acta Borussica 1925–38
  • Peter Staudenmaier: Between occultism and Nazism : anthroposophy and the politics of race in the fascist era. Boston : Brill, 2014
  • Eickhoff, Lotar, in: Hedwig Schrulle: Verwaltung in Diktatur und Demokratie : die Bezirksregierungen Münster und Minden/Detmold von 1930 bis 1960. Paderborn : Schöningh, 2008, S. 643

Einzelnachweise

  1. 1.0 1.1 1.2 Rainer Bookhagen: Die evangelische Kinderpflege und die innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus. Bd. 2: 1937 bis 1945, Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 978-3-525-55730-3. S. 975 (Digitalisat)
  2. Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, Band 60, 1943, S. 434.
  3. Bundesarchiv R 9361-II/201767
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig RunteRegierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg
1942–1945
Fritz Fries