Als Marodeur bezeichnet man jemanden, der am Rande von Kampfhandlungen brandschatzt, plündert, erpresst, raubt, stiehlt, vergewaltigt oder mordet. Zumeist handelt es sich dabei um durch Krankheit oder Verwundung untauglich gewordene und ausgemusterte oder wegen Verfehlungen aus der Truppe ausgestoßene Kombattanten oder um Deserteure.
Der Begriff ist abgeleitet vom französischen maraude oder maraudage, was „Felddiebstahl“ oder „Mundraub“ – besonders durch Soldaten – bedeutet. Verwandt ist das deutsche Eigenschaftswort marode, welches synonym zu „heruntergekommen“, „verfallen“ oder „verkommen“ verwendet wird.
Marodeure schließen sich häufig in Banden zusammen. Je länger ein Konflikt andauert, desto größer wird naturgemäß das Marodeursunwesen, weil die Zahl der Menschen wächst, die keine andere Überlebensmöglichkeit mehr haben oder sehen. Aus diesem Grund war eine große Zahl von Marodeuren auch eine der Begleiterscheinungen des Dreißigjährigen Krieges. Das Phänomen ist jedoch keineswegs auf die Frühe Neuzeit beschränkt.
Marod
Als Marod (Plural: Marode) wurden in der k.u.k. Armee wegen Krankheit oder Verwundung nicht einsatzfähige Soldaten bezeichnet. Als Adjektiv ist marod oder marode auch der allgemeine Ausdruck für einen schlechten oder gebrechlichen Zustand.
Siehe auch
Weblinks
- Template:Urlenkodiert:marodieren marodieren. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 18. September 2019
- Merode-Brüder im Dreißigjährigen Krieg