Matthias Flacius Matthias Flacius (genannt Illyricus „der Illyrier“, eigentlich Matija Vlačić oder Vlacich, gelegentlich auch Matthias Frankovich; * 3. März 1520 in Albona (heute Labin) an der Südostküste von Istrien; † 11. März 1575 in Frankfurt am Main) war ein lutherischer Theologe.
Leben
Zur Zeit der Geburt von Flacius war Albona venezianisches Hoheitsgebiet. Flacius entstammte zwei alteingesessenen Familien. Sein Vater war Andrea Vlacich alias Francovich, d. h., er entstammte der Familie Francovich und besaß den Beinamen Vlacich. Seine Mutter war Giacobea Luciani, Tochter einer einflussreichen italienisch-albonesischen Patrizierfamilie, verwandt mit dem ebenfalls aus Albona stammenden Lutheraner Baldo Lupetino, der für Matthias’ weiteres Leben wegweisend sein sollte.
Flacius erwarb sich in Venedig eine gründliche humanistische Bildung. Anstatt wie ursprünglich geplant in den Franziskanerorden einzutreten, begab er sich 1539 nach Basel, dann nach Tübingen und 1541 nach Wittenberg. Hier waren Martin Luther und Philipp Melanchthon seine Lehrer. Ihm wurde 1544 eine außerordentliche Professur der hebräischen Sprache verschafft, die er von Ende 1545 bis März 1549 versah. Daneben erwarb er am 25. Februar 1546 den akademischen Grad eines Magisters und fand am 1. Mai 1546 Aufnahme in den Senat der Philosophischen Fakultät.
Als Melanchthon 1548 die sogenannten Leipziger Artikel gebilligt hatte, verfasste Flacius von Magdeburg aus verschiedene Streitschriften gegen ihn und seine Schule (Adiaphoristischer Streit). In den 1550er Jahren setzte sich Flacius unter anderem mit Kaspar Schwenckfeld auseinander. Hauptstreitpunkt war die Bedeutung des Wortes Gottes. Dazu verfasste Flacius die Schrift Von der heiligen Schrift und ihrer Wirkung / wider Caspar Schwenckfeld (1553). Daneben begann er die Arbeit an den Magdeburger Centurien, von denen die protestantische Kirchengeschichtsschreibung entscheidend geprägt wurde. Flacius war aber wohl nur Organisator des Werks, Hauptautoren seine Kollegen an der St.-Ulrich-und-Levin-Kirche, Johannes Wigand und Matthäus Judex.
Bei seinen historischen Studien arbeitete Flacius in dieser Zeit mit Georg Cassander und Cornelis Wouters (Cornelius Gualterus) (1512–1582/84) zusammen. 1554 bis 1555 hielt er sich bei ihnen in Köln auf. Wie diese beiden flämischen Gelehrten stand Flacius – meist unter pseudonymer Absenderangabe – in regem Briefkontakt mit Kaspar von Niedbruck.
Als er 1557 zum Professor an die streng lutherische Universität Jena berufen und Superintendent geworden war, bekämpfte er sofort mit seinen dortigen Kollegen die kursächsischen Anhänger Melanchthons, denen er Synergismus vorwarf. Auf ihn geht das im Namen der herzoglich-sächsischen Regierung als Glaubensbekenntnis gegen alle Abweichungen von der lutherischen Lehre formulierte sogenannte Konfutationsbuch (Solida confutatio et condemnatio praecipuarum corruptelarum, sectarum etc., 1559) zurück. Als an der Jenaer Universität mit Viktorin Strigel selbst ein Verteidiger des Synergismus auftrat, bewirkte Flacius dessen Verhaftung, konnte jedoch auf einem Kolloquium in Weimar keine Verurteilung Strigels durchsetzen.
Im osiandrischen Streit stand Flacius zumindest inhaltlich auf der Seite Melanchthons. Durch die Teilnahme Flacius’ nahm der synergistische Streit an Heftigkeit zu.
1561 wurde Flacius ebenso wie Simon Musaeus, Johannes Wigand und Matthäus Judex seines Amtes in Jena enthoben. Flacius begab sich zunächst nach Regensburg, später nach Antwerpen, von wo er nach Straßburg fliehen musste. Dort geriet er jedoch mit den Geistlichen schließlich in einen so heftigen Streit, dass der Rat ihn 1573 aus der Stadt verwies. Wegen seiner in Weimar geäußerten Ansicht, dass die Erbsünde zum Wesen des Menschen gehöre, wurde er nun auch von den strengen Lutheranern des Manichäismus bezichtigt und bis zu seinem Tode überall vertrieben.
Im September 1572 kam Flacius nach Mansfeld am Harz, um den streitbaren Theologen Cyriacus Spangenberg zu besuchen, mit dem er in Antwerpen zusammengearbeitet hatte. Dieser Besuch ließ den schwelenden Streit um die Erbsünde aufflammen und spaltete die Geistlichkeit der Grafschaft Mansfeld. Der Konflikt wurde schließlich gewaltsam gelöst, indem die Obrigkeit 1575 einige Geistliche und Untertanen zeitweilig inhaftierte oder aus dem Land wies. Spangenberg war bereits geflüchtet und konnte nie wieder in seine Wahlheimat zurückkehren.[1]
Auf Einladung des Burgherrn traf Flacius am 7. Mai 1574 auf der schlesischen Burg Lehnhaus ein, wo er sich für die Einberufung einer Synode einsetzen wollte. Es kam jedoch nur zu einem Streitgespräch mit schlesischen Pastoren über „Die Erbsünde und der freie Wille des Menschen nach dem Sündenfall“, das auf der Burg Langenau fortgesetzt wurde.[2]
Den umtriebigen Matthias Flacius wies erst der Tod in die Schranken; seine Erbsündenlehre wurde durch die Konkordienformel verworfen und hatte danach keine Breitenwirkung mehr. Das Wort „Fläz“ im Sinne von Rüpel oder Flegel wird auf Flacius und seine heftig geführten Dispute, bei denen er „sich wie ein Fläz aufführte“, zurückgeführt. Es erschien zuerst bei Helvig 1611. Einer seiner katholischen Kontrahenten, der mehrere gegen seine Werke gerichtete Bücher publizierte, war Wilhelm Eisengrein (1543–1584).
Sein Sohn Matthias Flacius der Jüngere wurde Professor an der Universität Rostock. Seine Witwe Magdalene geb. Ilbeck heiratete Heinrich Petreus und vermachte ihm die umfangreiche Bibliothek ihres Mannes.
„Flacianische“ Bekenntnisschriften
Von den Anhängern Flacius’ wurden in den gnesiolutherischen Streitigkeiten verschiedene Bekenntnisschriften formuliert, etwa
- das Magdeburger Bekenntnis (Confessio Magdeburgensis) von 1550;[3] 9 Unterzeichner, u. a. Nikolaus von Amsdorf, Nicolaus Gallus (Hahn), Dr. Johann Kittel und Johann Baumgart,
- der Regensburger Katechismus 1554 von Nicolaus Gallus;[4] seine flacianischen Anhänger Mag. Josua Opitz, Hieronymus Haubold, Mag. Hieronymus Peristerius und Wolfgang Viereckel wurden 1574 aus Regensburg vertrieben,
- die Lüneburger Artikel von 1561;[5] viele der 15 Unterzeichner (dies waren u. a. Valentin Curtius, Paul von Eitzen, Joachim Westphal, Tilemann Hesshus, Joachim Mörlin, Martin Chemnitz, Johannes Freder) setzten sich in der Folgezeit jedoch von Flacius ab,
- die Mansfelder[6] Bekenntnisse von 1559 (49 Unterzeichner, darunter Erasmus Sarcerius, Zacharias Praetorius, Mag. Cyriacus Spangenberg),[7][8] 1562[9] (zu den 116 Unterzeichnern gehörten u. a. Mag. Hieronymus Mencel, Mag. Christoph Irenäus, Johann Schellhammer, Mag. Cyriacus Spangenberg und Andreas Lange[10]) und 1564,[11]
- das österreichische Bekandnus des Glaubens von 1566 aus Grafenwörth;[12] 19 Unterschriften, darunter Joachim Magdeburg (daher auch als Confessio Magdeburgii bezeichnet),
- das Antorffische oder Antwerpener Bekenntnis von 1566/67;[13] verfasst von Matthias Flacius und Cyriacus Spangenberg, unterzeichnet u. a. von Mag. Martin Wolf,[14] Liz. Hermann Hamelmann, Johannes Saliger und Johannes Ligarius oder
- die Reußisch-Schönburgische Konfession (Confessio Ruthenea) von 1567;[15] unter den 34 Unterzeichnern in Gera waren Mag. Bartholomäus Rosinus, Mag. Johann Tettelbach d. Ä., Andreas Lange und Mag. Josua Opitz.
Nach dem Tod des Flacius verloren seine Anhänger weiter an Rückhalt. 1575 wurden Tobias Rupp und Sebald Scheffler nach einem öffentlichen Religionsgespräch[16] mit Jakob Andreae in Lindau entlassen.[17] 1577 grenzte die Konkordienformel flacianische Positionen aus. Dennoch wurden, besonders in Österreich, noch einige weitere flacianische Bekenntnisschriften verfasst wie
- das österreichische Einfeltig Bedencken von 1580;[18] unterzeichnet von 28 Predigern, darunter Josias Udenius[19] und Martin Wolf,
- die niederösterreichische Repetitio von 1581;[20] 40 Unterzeichner,
- die oberösterreichische Formula veritatis von 1582,[21] wesentlich verfasst von Hieronymus Haubold und Andreas Lange in Eferding unter dem Schutz von Rüdiger von Starhemberg; 11 bereits exilierte Unterzeichner (darunter Joachim Magdeburg) und 28 Unterzeichner in österreichischen Gemeinden (darunter Josias Udenius, Martin Wolf),
- die Eferdingische Vergleichung vom 24. März 1582 zwischen Joachim Magdeburg, Adam Giller, Andreas Singel und Paul Preusser, unterzeichnet auch von Markus Volmar und Josias Udenius,[22] oder
- das niederösterreichische Christlich Bekandtnuß von 1582.[23]
Nach dem Tod von Rüdiger von Starhemberg 1582 konnten sich die Anhänger Flacius’ auch in Österreich nicht länger halten. Die Unterzeichner der Formula veriatis von 1582 entzweiten sich in der Folgezeit. Cyriacus Spangenberg, der 1583 eine kritische Schrift gegen Joachim Magdeburg veröffentlicht hatte,[24] wurde u. a. von Christoph Irenäus und Josua Opitz unterstützt, eine Gegenschrift von Josias Udenius unterzeichnete 1584 u. a. Philipp Barbatus (Bartmann).[25]
Werke
- Antilogia Papae: hoc est de corrupto ecclesiae statu, et totius cleri Papstici perversitate. Basel 1555 (Nachdruck durch Edward Brown im Fasciculus rerum expetendarum et fugiendarum, London 1690; Digitalisat)
- Catalogus testium veritatis, Basel 1556 (Digitalisat der zweiten, erheblich erweiterten Auflage Straßburg 1562)
- Clavis Scripturae Sacrae, Basel 1567 (Digitalisat)
- Varia doctorum piorumque virorum de corruptu ecclesiae statu poemata, Wittenberg 1557
- Anregung und Mitarbeit an der Redaktion der Magdeburger Centurien
Literatur
Übersichtsdarstellungen
- Günter Moldaenke: Flacius, Matthias. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 220–222 (Digitalisat).
- Manfred Stoy: Vlačić, Matija Ilirik, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. München 1981, S. 419 f.
- Oliver K. Olson: Flacius, Matthias. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 11, de Gruyter, Berlin/New York 1983, ISBN 3-11-008577-1, S. 206–214.
- Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache. Band 3, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 1989; CD-ROM Berlin 1998, ISBN 3-932544-13-7, S. 404.
- Friedrich Wilhelm Bautz: FLACIUS (eigentlich: Vlacich), Matthias. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 43–48.
- Oliver K. Olson: Flacius, Matthias. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 3, Mohr-Siebeck, Tübingen 2000, Sp. 151–152.
- Flacius Illyricus, Matthias. In: Heinz Scheible (Hrsg.): Melanchthons Briefwechsel. Band 12, Personen F–K. Stuttgart–Bad Cannstatt 2005, S. 66–68.
- Luka Ilić: Matthias Flacius Illyricus. In: Irene Dingel, Volker Leppin (Hrsg.): Das Reformatorenlexikon. Lambert Schneider, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-650-40009-3, S. 116–122.
Gesamtdarstellungen und Untersuchungen
- Wilhelm Preger: Matthias Flacius Illyricus und seine Zeit. 2 Bände. Theodor Bläsing, Erlangen 1859/61 (Digitalisat bei OpenLibrary)
- Martina Hartmann: Humanismus und Kirchenkritik. Matthias Flacius als Erforscher des Mittelalters (= Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters. Bd. 19). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-5719-9
- Oliver K. Olson: Matthias Flacius and the survival of Luther’s reform (= Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissance-Forschung 20). Harrassowitz, Wiesbaden 2002.
- Arno Mentzel-Reuters, Martina Hartmann (Hrsg.): Catalogus und Centurien. Interdisziplinäre Studien zu Matthias Flacius und den Magdeburger Centurien (= Spätmittelalter, Humanismus, Reformation. Bd. 45). Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-149609-7 (Inhaltsverzeichnis).
- Luka Ilić: Theologian of Sin and Grace. The Process of Radicalization in the Theology of Matthias Flacius Illyricus (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Bd. 225). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3-525-10117-9 (Inhaltsverzeichnis).
- Irene Dingel, Johannes Hund, Luka Ilić (Hrsg.): Matthias Flacius Illyricus. Biographische Kontexte, theologische Wirkungen, historische Rezeption (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Beiheft 125). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019. ISBN 978-3-647-57094-5.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Karl Krumhaar, Die Graffschaft Mansfeld im Reformationszeitalter, Eisleben 1855, S. 377–387.
- ↑ Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 273 f.
- ↑ Bekentnis Vnterricht vnd vermanung der Pfarrhern vnd Prediger der Christlichen Kirchen zu Magdeburgk. Anno 1550. Den 13. Aprilis / Confessio et apologia pastorum et reliquorum ministrorum ecclesiae Magdeburgensis. Anno 1550. Idibus Aprilis. Michael Lotter, Magdeburg1550 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Nikolaus Gallus: Catechismvs, predigsweise gestelt für die kirche zu Regenspurg zum Methodo. Hans Khol, Regensburg 1554 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Joachim Mörlin, Valentin Curtius, Peter von Friemersheim u. a.: Erklerung aus Gottes Wort, vnd kurtzer bericht, der Herren Theologen, Welchen sie der Erbarn Sechsischen Stedten Gesandten, auff den Tag zu Lüneburgk, im Julio dieses 61. Jars gehalten, fürnemlich auff drey Artickel gethan haben. Wolfgang Kirchner, Magdeburg 1561 (VD 16 M 5876) (Digitalisat der Johannes-a-Lasco-Bibliothek Emden).
- ↑ Vgl. Lothar Berndorff: Die Prediger der Grafschaft Mansfeld. Eine Untersuchung zum geistlichen Sonderbewusstsein in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Universitätsverlag, Potsdam 2009 (PDF; 4,15 MB der Universität Potsdam).
- ↑ Zacharias Praetorius u. a. (Hrsg.): Confessio Ecclesiae, quae est in ditione comitum Mansfeltiorum, qui juniores vocantur, adversus praecipuas haereses, errores & sectas eorum, qui hactenus a Verbo Dei, & Confessione Augustana, sive repurgata per Lutherum doctrina discedunt. Urban Gaubisch, Eisleben 1560 (Google-Books).
- ↑ Bekendtnis der Prediger in der Graffschafft Mansfelt, unter den jungen Herren gesessen wider alle Secten, Rotten und falsche Leren wider Gottes Wort, die reine Lere D. Luthers und der Augspurgischen Confession. Urban Gaubisch, Eisleben 1560 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Kurtzer Bericht, Wes sich die Prediger, In der Graff, und Herrschafft Mansfelt, in jrem Synodo zu Eisleben dieses 1562. Jares, den 24. Februarij … der … Confession halben wider alle Secten … vergliechen haben. Urban Gaubisch, Eisleben 1562 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Aus Eger, 1562 Pfarrer in Sylda und Harkerode sowie Hofprediger am Schloss Arnstein, 1566 aus Chemnitz vertrieben, Prediger in Klagenfurt, zusammen mit Haubold auch von dort vertrieben.
- ↑ Confessio et sententia ministrorum verbi in Comitatu Mansfeldensi, de dogmatis quorundam proximo triennio publice editis. Urban Gaubisch, Eisleben 1565 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Joachim Magdeburg u. a.: Confessio oder: Christliche Bekandnus des Glaubens ettlicher evangelischen Prediger inn Oesterreich. o. O. [Johann Burger, Regensburg] 1566. Grafenwörth war ein Schloss des Hans Rueber zu Pixendorf (1529–1584), als dessen Garnisonsprediger in Raab Magdeburg fungierte.
- ↑ Confessie Oft Bekentenisse der Dienaren Jesu Christi inde Kerke binnen Antwerpen die welcke der Confessie[n] van Ausborch toeghedaen is. Beter ouersien ende gheemendeert nae de latijnsche copije [mit einem Prolog von Cyriacus Spangenberg], o. O. 1567 (Google-Books).
- ↑ Aus Rochlitz, * um 1515, 1540 Rektor in Rochlitz, 1543 ordiniert in Wittenberg, 1545 Pfarrer, 1547 Hofprediger und Superintendent in Colditz, 1553 nach einer Predigt auf Befehl des Kurfürsten August von Sachsen verhaftet und zum Tode verurteilt, abgesetzt, Pfarrer in Gößnitz, 1559 Superintendent in Kahla, 1562 abgesetzt und Pfarrer in Helfta, 1566/67 nach Antwerpen gesandt, 1568 nach Kahla zurückgerufen, wieder vertrieben, Pfarrer in den liechtensteinischen Patronaten Lichtenwarth und 1576 Dobermannsdorf, † nach 1585.
- ↑ Simon Musaeus, Georg Autumnus u. a.: Confessionsschrifft. Etlicher Predicanten in den Herrschafften Graitz, Geraw, Schonburg vnd anderer hernach vnterschriebenen. Gestellet zu Notwendiger Ablehnunge vieler Ertichten Calumnien vnd Lesterungen vnd dagegen zu erklerunge vnd beförderung der Warheit … Anno Domini 1567, Mense Martio. Andreas Petri, Eisleben 1567 (Google-Books); die Konfession diente in Reuss auch noch nach Einführung des Konkordienbuches als Bekenntnisgrundlage. Vgl. auch Johann Gottfried Hauptmann: Nachricht von den Predigern, welche die Reußische Confeßionsschrift, vor dem ersten Abdrucke, mit unterschrieben haben. Heinrich Gottlieb Rothen, Gera o. J. [1769] (urn:nbn:de:gbv:3:1-118341-p0003-7 Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt).
- ↑ Bericht Burgermeister vnd Rhat der Statt Lindaw I. Von wegen ettlicher daselbsten enturlaubten Predicanten. II. Sampt dem Gespraech vom Artickel der Erbsuende … III. Mit angehengten vnnd darueber ergangnen reiner Christlichen Kirchen Augspurgischer Confession Vrtheiln vnnd Erkanntnussen. IIII. Auch gantzen Proceß wie mit den jrrigen Predicanten … gehandelt. Georg Gruppenbach, Tübingen 1576 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Georg Karo: Das Lindauer Gespräch. Ein Beitrag zur Geschichte der Concordienformel. In: Zeitschrift für Wissenschaftliche Theologie 45 (1902), S. 513–564.
- ↑ Peter Peck, Philipp Barbatus Gerlich u. a: Einfeltig Bedencken und kurtzer Bericht etlicher Rein Evangelischen und gut Lutherischen Prediger in Osterreich. ob man … deß … streits von der Erbsünde … mit gutem gewissen geschweigen könne oder nicht. o. O. 1580.
- ↑ Aus Spier (Niederspier und Oberspier) bei Sondershausen, * 1536, 1562 Pfarrer in Sand, 1567 bis 1578 in Rheinbischofsheim, 1580 als Flacianer abgesetzt, weil er als einziger unter den 66 Pfarrern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg die Unterschrift unter die Konkordienformel verweigert, 1582 Pfarrer in Zelking.
- ↑ Repetitio. Das ist Widerholung der Norma Christlicher Lere, dazu die reinen Euangelischen Kirchen in Nider Österreich durch Gottes gnade sich bißher bekennet haben, vnnd noch bekennen. Sampt notwendiger Erinnerung der richtigen warhafftigen Lere und Bekentniß, von dem Menschen und von der Sünde oder Erbsünde …. o. O. 1581.
- ↑ Formula veritatis. Warhafftige un[d] gründliche Außführung des hohen vnnd wichtigen Religionsstreits von der Erbsünde. Sampt einer vorgehenden Supplication und Erbieten an alle Christliche Hohen und Niderstands der Augsp. Confeßion verwandten Personen, von etlichen Theologen, so vorgemelter Confeßion zugethan. Psalm 119 … o. O. 1582 (Google-Books).
- ↑ Vergleichung Des Streits von der gentzlichen volkommen vnd Wesentlichen Endschafft der Erbsünde. O. O. 1582 (Google-Books).
- ↑ Christlich Bekandtnuß, Einhelliger Consens, Bedencken und Rathschlag: Wie in dem Hochwichtigen Glaubens Artickel von der Erbsunde, Seyd der Propheten und Apostel zeither, in der christlichen Kirchen biß auff unser zeit geleret … Auff begeren der … Stände von Herrn vnd der Ritterschafft in Österreich vnter der Enß, Von etlichen … Theologen vnd Predigern, im 1582. Jar verfasset. o. O. 1586.
- ↑ Cyriacus Spangenberg: Proba Der Efferdingischen Vergleichung vber dem Streit von der Endtschafft der Erbsünde. o. O. 1583 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- ↑ Josias Udenius: Christliche, Bestendige, in heiliger Schrifft und deß thewren Mannes Gottes D. Martin Luthers Büchern wolgegründte, durch den weyland Ehrwirdigen und Wolgelerten Herrn Josiam Udenium seligen gestellte Widerlegung Der falschen Probae M. Cyriaci Spangenbergs wider die Efferdingische Christliche Vergleichung der strittigen Parten uber der Lere von der Wesentlichen gentzlichen Endschafft der Erbsünde. o. O. 1584, unpaginiert (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
Personendaten | |
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NAME | Flacius, Matthias |
ALTERNATIVNAMEN | Vlačić, Matija (wirklicher Name); Franković, Matthias; Illyricus; Hoppius, Johannes (Pseudonym); Hoppius, Petrus (Pseudonym); Petri, Andreas (Pseudonym); Pan, Petrus (Pseudonym); Henetus, Theod. (Pseudonym); Oppius, P. (Pseudonym); Hoperius, Petrus (Pseudonym); Tulius, Joh. (Pseudonym); Henius, Petrus (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | lutherischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 3. März 1520 |
GEBURTSORT | Albona, Istrien |
STERBEDATUM | 11. März 1575 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |