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Rolf Sethe

From Wickepedia

Rolf Sethe (* 22. April 1960 in Witten) ist ein deutscher und schweizerischer Rechtswissenschaft. Er ist Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich.

Leben

Sethe legt 1980 am Aldegrever-Gymnasium in Soest sein Abitur ab und studierte von 1980 bis 1986 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Rechtswissenschaften sowie Geschichte. 1986/87 studierte er an der London School of Economics and Political Science und erwarb den Abschluss eines Master of Laws (LL.M.). 1987 bis 1990 absolvierte er das Referendariat am Landgericht Tübingen. 1990 legt er das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Ab 1991 war er Mitglied im Interdisziplinären Didaktikarbeitkreis der Universität Tübingen.[1] 1994 folgte die Promotion, 2002 die Habilitation bei Heinz-Dieter Assmann in Tübingen. Anschließend war Sethe Lehrstuhlvertreter an der Freien Universität Berlin und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Einen Ruf an die Bergische Universität Wuppertal lehnte er ab, einen Ruf an die Universität Halle-Wittenberg nahm er an.[2] Dort wurde er 2003 zum C4-Professor für Bürgerliches Recht, Europäisches Privatrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht und zum Direktor des Instituts für Wirtschaftsrecht ernannt. Er war bis 2008 Studiendekan. Von 2006 bis 2012 war er einer der geschäftsführenden Herausgeber der Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft (ZBB). 2007 wurde ihm der Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre verliehen.

Im Sommersemester 2007 erhielt er einen Ruf an die Universität Regensburg, den er ablehnte.[3] Einen Ruf an die Universität Zürich nahm er hingegen an. Mit Wirkung zum 1. August 2008 wurde er dort zum Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht ernannt.[4] Seine Forschungsschwerpunkte sind das schweizerische, deutsche und europäische Gesellschafts-, Bank- und Kapitalmarktrecht. 2010 lehnte er einen Ruf als Vizepräsident Lehre und Dean of Graduate Studies sowie Gründungsdekan einer juristischen Fakultät der Zeppelin Universität Friedrichshafen ab.[5] 2011 verlieh ihm die Universität Zürich den Preis für Gute Lehre.[6] 2012 lehnte er einen Ruf an die Universität Tübingen ab.[7] Von 2012 bis 2020 war er einer der Herausgeber der Schweizerischen Zeitschrift für Wirtschafts- und Finanzmarktrecht (SZW/RSDA). Seit 2013 leitet er den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt Finanzmarktregulierung der Universität Zürich. 2015 wurde ihm der Credit Suisse Award for Best Teaching verliehen.[8] Sethe war Gastprofessor an der Universität Tokio (2018) und der Universität Wien (2023).[9] Seit 2020 ist er Mitglied des Academic Board des European Banking Institute, Frankfurt.[10]

Werke

  • Die personalistische Kapitalgesellschaft mit Börsenzugang: Die reformierte KGaA als Mittel zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung deutscher Unternehmen (= Rechtsfragen der Handelsgesellschaften. H. 85). Otto Schmidt, Köln 1996, ISBN 978-3-504-64637-0 (= Dissertation, Universität Tübingen, 1994).
  • Anlegerschutz im Recht der Vermögensverwaltung. Otto Schmidt, Köln 2005, ISBN 978-3-504-40085-9 (= Habilitationsschrift, Universität Tübingen 2002).
  • (Hrsg. mit Frank A. Schäfer und Volker Lang) Handbuch der Vermögensverwaltung. C. H. Beck, München 3. Aufl. 2022, ISBN 978-3-406-74716-8.
  • Sethe et al., Kommentar zum Finanzmarktinfrastrukturgesetz (FinfraG), Schulthess, Zürich 2017, ISBN 978-3-7255-7128-4.
  • Sethe et al., Kommentar zum Finanzinstitutsgesetz (FINIG), Schulthess, Zürich 2021, ISBN 978-3-7255-7779-8.
  • Sethe et al., Kommentar zum Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG), Schulthess, Zürich 2021, ISBN 978-3-7255-7778-1.
  • (mit Arthur Meier-Hayoz und Peter Forstmoser), Schweizerisches Gesellschaftsrecht, Stämpfli Verlag, Bern, 12. Aufl. 2018, ISBN 978-3-7272-7087-1.

Literatur

  • Gerfried Fischer: Die Entwicklung der Zivilrechtslehre seit der Wiederbegründung der Juristischen Fakultät nach der Wiedervereinigung. In: Heiner Lück (Hrsg.): Aktuelle Beiträge zur Rechtswissenschaft und ihren geistesgeschichtlichen Grundlagen. Zum 20. Jubiläum der Neugründung der Juristischen Fakultät an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (= Hallesche Schriften zum Recht. Bd. 32). Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-86977-072-7, S. 27–28.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interdisziplinären Didaktikarbeitkreis der Universität Tübingen (online)
  2. Forschung & Lehre. 2003, H. 8, S. 444 (online; PDF; 14,1 MB).
  3. Forschung & Lehre. 2008, H. 1, S. 44 (online; PDF; 10,0 MB).
  4. Berufungen vom 17. Dezember 2008, UZH News, Website der Universität Zürich, 19. Dezember 2007, abgerufen am 2. Juni 2012.
  5. Jahresbericht 2010 der Universität Zürich (Memento vom 20. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 5,5 MB), S. 105, abgerufen am 2. Juni 2012.
  6. „Tag der Lehre“ 2011, Website der Universität Zürich, 17. Januar 2012, abgerufen am 2. Juni 2012.
  7. Forschung & Lehre. 2012, H. 5, S. 407 f. (online; PDF; 9,7 MB).
  8. Forschung & Lehre. 2015, H. 6, S. 488 (online; PDF; 6,4 MB).
  9. News and Events der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, abgerufen am 12. Mai 2023.
  10. Academic Board des EBI