STAKOB ist die Abkürzung für den „Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger“ der beim Robert Koch-Institut angesiedelt ist. Es existieren enge Kooperationen mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts, dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr und den S4-Laboren in Deutschland.[1]
Aufgaben
- Bereitstellung spezifischer infektiologischer Expertise für den öffentlichen Gesundheitsdienst in den Kompetenzzentren.
- Beratung bei Verdacht auf Infektionen durch hochpathogene Erreger und Management von an hochpathogenen Erregern erkrankten Patienten in den Sonderisolierstationen der sieben Behandlungszentren mit entsprechendem geschultem Personal.
- Schulungen zu unterschiedlichen Schwerpunkten in den Trainingszentren.
- Beratung von Pflegekräften, die an mit hochpathogenen Erregern erkrankten Patienten arbeiten.[2]
Zentren
Bundesweit wurden sieben Zentren des STAKOB eingerichtet, insbesondere an den Kliniken der Sonderisolierstationen. Diese sind beispielsweise für die Behandlung von Patienten zuständig, die an Infektionen mit dem Marburg-Virus, Ebolavirus, Pocken, Pest, Cholera und COVID-19 erkrankt sind.
Beratungsnetzwerk
Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) hat der STAKOB ein Infektiologie-Beratungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzte gegründet.[3]
COVID-19
Das BMG hat am 24. März 2020 verfügt, dass die zentrale Beschaffung von Arzneimitteln zur Therapie schwerwiegender Verläufe COVID-19 infizierter Patienten und die Verteilung an Apotheken durch die Bundeswehr erfolgen soll. Die gleichmäßige Verteilung sollte an ausgewählte Apotheken von Universitätskliniken sowie an Apotheken der STAKOB erfolgen.[4]
Stellungnahmen
Das STAKOB gibt Stellungnahmen zu ausgewählten Erregern bzw. Infektionskrankheiten heraus:[5]
- COVID-19
- Lungenpest
- Hinweise zur Therapie von Pest#Lungenpest|Lungenpest, 20. Dezember 2017 (PDF, 604 KB)
- Pest-Ausbruch auf Madagaskar 2017 (PDF, 2 MB, Datei ist nicht barrierefrei)
- Ebolafieber
- Aktuelle Entwicklung in der Ebolafieber-Therapie (PALM-Studie), 15. August 2019
- Sexuelle Übertragung von Ebolafieber, 18. Januar 2016 (PDF, 137 KB)
- Zum Umgang mit von Ebolafieber klinisch geheilten Patienten, bei denen ophthalmologische Eingriffe geplant sind, 12. August 2015 (PDF, 195 KB)
- Tularämie
- Hinweise zur Therapie der Tularämie, 18. Februar 2016 (PDF, 694 KB)
Literatur
- Stefan Schilling, H.-R. Brodt: Behandlungseinrichtungen für hochkontagiöse, lebensbedrohliche Erkrankungen. In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. 58, 2015, S. 671, doi:10.1007/s00103-015-2161-2.
- Thomas Grünewald: Strukturelle Erfordernisse für das Management von Patienten mit hochkontagiösen, lebensbedrohlichen Erkrankungen – Update 2015. In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. 58, 2015, S. 662, doi:10.1007/s00103-015-2159-9.
Einzelnachweise
- ↑ STAKOB, RKI. Abgerufen am 16. November 2020.
- ↑ STAKOB Pflege, STAKOB. Abgerufen am 16. November 2020.
- ↑ DGI und STAKOB bilden Infektiologie-Beratungsnetzwerk für ÄrztInnen, DGI, 14. September 2020. Abgerufen am 16. November 2020.
- ↑ 13/20 Informationen der Institutionen und Behörden: BMG: Zentrale Beschaffung von Arzneimitteln zur Therapie schwerwiegender Verläufe COVID-19 infizierter Patienten und Verteilung an Apotheken durch die Bundeswehr, ABDA. Abgerufen am 16. November 2020.
- ↑ Stellungnahmen, STAKOB. Abgerufen am 16. November 2020.