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Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie

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Die Kategorie Kategorie:Wikipedia:Veraltet nach Jahr 2024 existiert noch nicht. Lege sie mit folgendem Text {{Zukunftskategorie|2024}} an. Die Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS • 6 ) – Deutschland auf den Zahn gefühlt soll wichtige Erkenntnisse über die Verbreitung der Erkrankungen der Mundhöhle und der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland aufzeigen. Damit soll sie eine umfassende Datenbasis für evidenzbasierte Grundsatzentscheidungen in der gesundheitspolitischen Diskussion und für die Gestaltung künftiger Versorgungskonzepte liefern. Die Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie wird im Auftrag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) von Januar 2021 bis Juni 2023 durchgeführt und im Anschluss wissenschaftlich ausgewertet. Sie wird der Öffentlichkeit voraussichtlich im Sommer 2024 vorgestellt.

Historie

Im Jahr 1981 formulierte die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) zusammen mit dem (Weltzahnärzteverband, FDI) erstmals globale Mundgesundheitsziele für das Jahr 2000. Anlässlich der FDI-Generalversammlung in Sydney 2003 wurden diese Zielsetzungen durch eine internationale Arbeitsgruppe aus Vertretern der FDI, der WHO und der International Association for Dental Research (IADR) erneut aufgegriffen und für das neue Jahrtausend bis zum Jahr 2020 überarbeitet.[1]

Auf der Grundlage dieser Zielsetzungen war es die Aufgabe jedes Landes, eigene Mundgesundheitsziele auf der Grundlage der vorhandenen sozialepidemiologischen Erkenntnisse zu entwickeln. Bevölkerungsrepräsentative Studien zu den wesentlichen Erkrankungen der Mundhöhle lagen in Deutschland bis zum Ende der 1980er-Jahre nicht vor. Seit der ersten deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS I) im Jahr 1989 erforscht das Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Bundeszahnärztekammer die Mundgesundheit und der zahnmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in Deutschland[2].

Im Jahr 1991 wurde unmittelbar nach der politischen Wende in Ostdeutschland eine vergleichbare Studie in den neuen Bundesländern durchgeführt (DMS II)[3]. Damit wurde gleichzeitig die Grundlage für eine nachfolgende vergleichende Beobachtung der Mundgesundheitsentwicklung in Ost- und Westdeutschland gelegt. Im Ergebnis der Erkenntnisse dieser ersten Mundgesundheitsstudien wurde nachfolgend die zahnmedizinische Prävention für Kinder und Jugendliche in Deutschland durch gesundheitspolitische Rahmenbedingungen gestärkt. 1997 wurde die dritte Mundgesundheitsstudie in Deutschland (DMS III) durchgeführt[4]. Im Jahr 2005 wurden in Deutschland über 4500 Personen aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen in einer repräsentativen Erhebung einer Befragung unterzogen und zahnmedizinisch in der DMS IV untersucht[5]. Die Gruppe der 15-Jährigen wurde in diese Studie erstmals aufgenommen, um einen tieferen Einblick in die Gebisssituation nach dem Zahnwechsel zu erhalten. Als Wiederholungsuntersuchung der acht Jahre zuvor durchgeführten DMS III konnten mit ihr epidemiologische Trends in der Entwicklung der Mundgesundheit während der dazwischenliegenden Dekade aufgezeigt und eine solide Datenbasis für die Gesundheitsberichterstattung und Versorgungsforschung zur Verfügung gestellt werden. In der DMS V[6] wurden in vier Alterskohorten die wichtigsten Erkrankungen der Mundhöhle und der Zähne sowie der zahnmedizinische Versorgungszustand bei 4.609 Probanden dokumentiert. Die DMS V umfasste erstmals die Alterskohorte der 75- bis 100-Jährigen.

Gegenstand der Untersuchungen waren über die Erfassung von Karies und Parodontitis hinaus auch Mundschleimhauterkrankungen, und der prothetische Versorgungsstatus in den international üblichen Vergleichsgruppen der Kinder und Jugendlichen (12-Jährige), der Erwachsenen (35-44-Jährige), der Senioren (65-74-Jährige) und auch der älteren Senioren (75-100-Jährige). Gleichzeitig wurden auch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zur Soziodemografie, zum Mundgesundheitsverhalten, zum Ernährungsverhalten, zur zahnmedizinischen funktionellen Kapazität und zum Kohärenzgefühl (Sense of Coherence (SOC)) ermittelt. Die sozialepidemiologische Ausrichtung der Studie orientierte sich an den aktuellen wissenschaftlichen Forschungstrends in der Medizinsoziologie. So konnten die engen Zusammenhänge zwischen Bildung und Mundgesundheitszustand belegt werden. Auch die Rolle der Selbstwirksamkeitserwartung bis hin zu den Möglichkeiten der Salutogeneseorientierung eines Menschen wurden aufgezeigt.

Auf Grund des vergleichbaren Studiendesigns können die bisherigen Mundgesundheitsstudien bei den wesentlichen Störungen der Mundgesundheit als Vergleich zur DMS • 6 dienen.

Auf der Grundlage der Mundgesundheitsstudien wird auch der Mundgesundheitszieleprozess in Deutschland durch die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ständig weiterentwickelt. Auf dieser Grundlage leistet der Berufsstand einen wesentlichen Beitrag für die weitere Gesundheitssystemgestaltung. Insbesondere verfolgt die BZÄK dabei den Ausbau der Prävention und Gesundheitsförderung sowie den Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten.

Für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) sind die Mundgesundheitsstudien Basis für die Entwicklung zukunftsweisender Versorgungskonzepte, etwa zur weiteren Verbesserung der vertragszahnärztlichen Versorgung von vulnerablen Patientengruppen. Darüber hinaus liefert sie wichtige Daten, um standespolitische Forderung und Entscheidungen der Vertragszahnärzteschaft zu flankieren und voranzubringen.

Methodik

Es handelt sich um eine bevölkerungsrepräsentative, sozialepidemiologische Studie im Split-Panel-Design, die in sieben Altersgruppen die wichtigsten Erkrankungen der Mundhöhle und der Zähne sowie den zahnmedizinischen Versorgungszustand dokumentiert. In einem mehrstufigen Zufallsauswahlverfahren wurden deutschlandweit 90 Städte und Gemeinden ausgewählt. Über die Einwohnermeldeämter werden etwa 7.500 Personen um Teilnahme gebeten. Die Untersuchungen wurden von speziell für diese Studie geschulten Zahnärztinnen und Zahnärzten durchgeführt.

Das Modul Kieferorthopädie der DMS 6 – Hintergrund und Ablauf

Die DMS 6 setzt sich aus mehreren Modulen zusammen. Im ersten Modul liegt der Fokus auf Zahn- und Kieferfehlstellungen: Bei 8- und 9-jährigen Kindern werden die Mundgesundheit sowie Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien ermittelt, um daraus den kieferorthopädischen Versorgungsbedarf abzuleiten. Dieses kieferorthopädische Modul wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) in Auftrag gegeben. Finanziert wird es entsprechend auch maßgeblich von der DGKFO. Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung leisten hierzu ebenfalls jeweils einen Beitrag. Die Firma Kantar organisiert den Studienteil und führt ihn operativ durch.

Von Januar bis März 2021 wurden an 16 verschiedenen Orten in Deutschland 720 Kinder untersucht. Entsprechende Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien wurden zuvor seit mehr als 30 Jahren nicht mehr flächendeckend ermittelt. Nach den Untersuchungen wird ein Ergebnisbericht verfasst, der unter anderem dem Bundesministerium für Gesundheit zur Verfügung gestellt wird. Teilnehmende Kinder wurden im ersten Quartal 2021 gemeinsam mit ihren Eltern zu einem Besuch in einem Untersuchungszentrum in der Nähe ihres Wohnortes eingeladen. Im Anschluss an die Terminvereinbarung erhielten sie eine schriftliche Bestätigung des Termins. Der Bestätigung lag ein Fragebogen bei, der von einer sorgeberechtigten Person ausgefüllt werden sollte. Darin geht es zum Beispiel um Zahnarztbesuche und den Gesundheitszustand des Kindes. Diesen Fragebogen sollten die Teilnehmenden bereits ausgefüllt zu Ihrem Termin im Untersuchungszentrum mitbringen.

Hier wurde mit Eltern und Kind ein Interview durchgeführt, bei dem etwa Fragen zu Zahnschmerzen und zur Behandlung von Zahnfehlstellungen (kieferorthopädische Therapie) gestellt wurden. Anschließend nahm das Kind an einer zahnärztlichen Untersuchung teil, die vom Umfang her einer ausführlichen Kontrolluntersuchung in der Zahnarztpraxis entsprach. Dabei wurde ein Zahnbefund erhoben und ein intraoraler Scan (kein Röntgen) von den Zahnreihen im Ober- und Unterkiefer gemacht. Die Teilnahme war freiwillig.

Datenschutz und Datensicherheit

Die Daten der Teilnehmenden sind gemäß dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) und weiteren datenschutzrechtlichen Bestimmungen streng geschützt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise