Technische Universität Nürnberg | |
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Gründung | 1. Januar 2021 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | File:DEU Nürnberg COA (klein).svg Nürnberg |
Bundesland | #WEITERLEITUNG Vorlage:DE-BY |
Land | #WEITERLEITUNG Vorlage:DEU |
Präsident | Hans Jürgen Prömel[1] |
Studierende | 0 |
Website | tu-n.org |
Die Technische Universität Nürnberg (kurz: TUN) ist eine im Aufbau befindliche Technische Universität in Nürnberg, Bayern. Ab dem Jahr 2021 soll die neue Universität den Forschungs- und Lehrbetrieb schrittweise aufnehmen.[2]
Hintergrund
Die Neugründung ist Teil eines Bildungsinvestitionspaketes der bayerischen Staatsregierung für den Großraum Nürnberg. Darüber hinaus sind Investitionen von 1,5 Milliarden Euro in die Universität Erlangen-Nürnberg und 300 Millionen Euro in die Technische Hochschule Nürnberg vorgesehen.[3]
Vorsitzender der Strukturkommission zum Aufbau der Hochschule war von 2017 bis 2019 Wolfgang A. Herrmann.[4] Unterstützt wurde er unter anderem von Gerhard Casper.[5] Im Dezember 2020 verabschiedete der Bayerische Landtag das „Gesetz zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg“ zum 1. Januar 2021.
Markus Zanner wurde zum Kanzler der TU Nürnberg berufen.[6] Im Februar 2021 wurde Hans Jürgen Prömel zum Gründungspräsidenten mit Amtsantritt zum 1. März 2021 benannt, zunächst für eine Amtszeit von fünf Jahren.[7]
Nach Angabe der Bayerischen Staatsregierung sind derzeit 1,2 Milliarden Euro für den Aufbau der TUN vorgesehen. Der Wissenschaftsrat hat im Januar 2020 das Konzept gebilligt aber auch Kritik geäußert.[8]
Lage
Im Süden Nürnbergs, im statistischen Stadtteil 4 Südliche Außenstadt, im statistischen Bezirk 41 Rangierbahnhof, soll der 37,5 ha große Universitäts-Campus entstehen. Dieser soll Teil des neuen Stadtteils Lichtenreuth werden. Das für die TUN vorgesehene Areal liegt an der Brunecker Straße, im Bereich der alten Umladehallen des stillgelegten Güterbahnhofs Nürnberg Süd, zwischen Eisenbahnausbesserungswerk und Münchener Straße. Das Areal wurde in den letzten 20 Jahren im Wesentlichen nur als Großparkplatz und Schrottplatz genutzt.
Bis zur Fertigstellung der ersten Neubauten auf dem Areal an der Brunecker Straße wird die Universität interimsweise im Komplex „The Plant“ in der Ulmenstraße einziehen.
Studienkonzept
Die neue Technische Universität Nürnberg soll mit ihrem interdisziplinären Ansatz zwischen Technik-, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften „bundesweiten Modellcharakter“ haben und ein „völlig neues universitäres Denken“ entwickeln.[9]
Eine Gliederung in klassische Fakultäten ist nicht geplant, sondern es wird fokussiert auf Forschungsdepartments mit interdisziplinärem Charakter in den Bereichen: Mechatronic Engineering, Quantum Engineering, Biological Engineering, Computer Science and Engineering, Humanities and Social Sciences, Natural Sciences und Mathematics.[10]
Geplant ist ein Volumen von ca. 200 bis 240 Professoren, ca. 1800 bis 2000 Mitarbeiter und ca. 5000 bis 6000 Studierenden um ein Betreuungsverhältnis von einer Professorin bzw. Professor zu 25 Studierenden sicherzustellen. Die Lehre und Forschung soll international ausgerichtet sein; Vorlesungen sollen überwiegend auf Englisch gehalten werden.[11]
Kritik
Doppelangebote in der Region
Kritik kommt von den Oppositionsparteien im Bayerischen Landtag.
- „Hier werden Doppelangebote geschaffen, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Wir haben weder eine Bedarfs- noch eine Machbarkeitsstudie für die geplante neue Universität zu Gesicht bekommen.“ (Isabell Zacharias, hochschulpolitische Sprecherin der bayerischen SPD-Landtagsfraktion)[3]
Die Technische Hochschule Nürnberg (THN) zählt mit rund 13.000 Studenten bereits zu den zwanzig größten Fachhochschulen Deutschlands. Die Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist mit rund 40.000 Studenten die zehntgrößte Universität Deutschlands, mit der bedeutenden Technischen Fakultät (TechFak) und interdisziplinär arbeitende Exzellenzcluster im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich.[3]
In die FAU sollen 1,5 Milliarden Euro investiert werden, in die THN 300 Millionen Euro und nun in die TUN zudem 1,2 Milliarden Euro, also insgesamt in die Region für Hochschulen 3 Milliarden Euro.
- „So schön kann Landespolitik sein: Ein strahlender Markus Söder, der das freistaatliche Füllhorn über der Region ausschüttet […] Der danach in Erlangen reflexartig erfolgte Katzenjammer - die FAU fürchtete nicht zu Unrecht unliebsame Konkurrenz für ihre wohl bedeutendste Fakultät (die TechFak) - ist dank freundlicher Finanzspritzen seitens des Freistaates längst verstummt. Nur noch hinter den Kulissen wird vereinzelt kräftig geschimpft […] Kein Wunder, dass FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger mit dem Mitbewerber keine Probleme mehr hat. Ob er sich wirklich, wie er betont hat, auf die Konkurrenz freut, sei dahingestellt.“[12]
Abbruch der Umladehallen
Die alten Umladehallen am Südbahnhof wurden abgerissen, statt wie vorgeschlagen, sie nach Vorbild der Station F in Paris in die Technische Universität zu integrieren.[13] Die Stadtbild-Initiative Nürnberg erhob Vorwürfe, u. a. des „Vandalismus“.[14]
Einzelnachweise
- ↑ https://www.tu-n.org/2021/02/11/prof-dr-hans-juergen-proemel-wird-gruendungspraesident-der-neuen-technischen-universitaet-nuernberg/
- ↑ Technische Universität Nürnberg Webseite der Stadt Nürnberg. Abgerufen am 22. Juli 2020
- ↑ 3.0 3.1 3.2 Mareike Knoke: TU Nürnberg: Neue Universität für Ingenieure ist umstritten. In: DIE WELT. 17. September 2018 (welt.de [abgerufen am 18. September 2018]).
- ↑ TUM international: Prof. Wolfgang A. Herrmann. Abgerufen am 27. Dezember 2021.
- ↑ „Elite-Präsident: Was Nürnberg von Stanford lernen kann. Ehemaliger Stanford-Kopf plant die neue Technische Universität.“auf nordbayern.de vom 15. August 2018; abgerufen am 19. August 2018.
- ↑ https://www.tu-n.org/ueber/gruendungspraesidium/
- ↑ Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel wird Gründungspräsident der neuen Technischen Universität Nürnberg. Technische Universität Nürnberg, 11. Februar 2021, abgerufen am 11. Februar 2021.
- ↑ Wissenschaftsrat - Publikationen - Stellungnahme zum Konzept zur Gründung der Technischen Universität Nürnberg (Drs. 8254-20), Januar 2020. Abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ Hochschulgründung: Bayern spendiert Nürnberg eine neue Uni. In: Spiegel Online. 4. Juli 2018 (spiegel.de [abgerufen am 18. September 2018]).
- ↑ Bericht aus der Kabinettssitzung vom 3. Juli 2018: | Bayerisches Landesportal. Abgerufen am 18. September 2018.
- ↑ „Nürnberg bekommt Technische Uni mit "Modellcharakter"“, Münchner Merkur vom 9. Juli 2018, abgerufen am 18. August 2018
- ↑ nordbayern.de: Warum die Nürnberger Unipläne Grund zum Jubeln sind, 04. Juli 2018. Abgerufen am 17. Januar 2019.
- ↑ nordbayern.de: Pariser Vorbild: So könnten Nürnbergs Umladehallen aussehen, 25. April 2018. Abgerufen am 17. Januar 2019.
- ↑ Stadtbild-Initiative Nürnberg: Pressemitteilung zum Abriss der Umladehallen am Südbahnhof, 20. Juni 2018. Abgerufen am 17. Januar 2019.
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