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Unus pro omnibus, omnes pro uno

From Wickepedia
File:Unus pro omnibus, omnes pro uno.jpg
Bundeshaus (Bern): "Einer für alle – alle für einen"

Unus pro omnibus, omnes pro uno (französisch Un pour tous, tous pour un, italienisch Uno per tutti, tutti per uno, rätoromanisch In per tuts, tuts per in) ist eine lateinische Phrase, die auf Deutsch mit Einer für alle, alle für einen übersetzt wird. Sie stammt aus dem Roman Die drei Musketiere des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas des Älteren, der ihn 1844 kapitelweise in der Zeitung Le Siècle veröffentlichte, und wurde im 19. Jahrhundert zum (inoffiziellen) Wahlspruch der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Traditionelles Motto der Schweiz

File:Gedenkblatt 1874.jpg
Gedenkblatt zur Verfassungsrevision von 1874
File:Einer für Alle.JPG
Glasmalerei Meyner & Booser: Einer für alle, alle für einen

Die Schweiz hat zwar keinen offiziellen Wahlspruch oder eine nationale Devise in Verfassung oder Gesetzen,[1] jedoch ist das traditionelle Motto Einer für alle, alle für einen eine historische Kurzformel für den Zweck der eidgenössischen Bündnispolitik, wie er in zahlreichen Bundesbriefen festgehalten wurde und die in der Gründung des Bundesstaates gipfelte.

Der Wahlspruch wurde im 19. Jahrhundert populär, nachdem Herbststürme im Jahr 1868 in den zentralen Schweizer Alpen, insbesondere im Kanton Tessin, zu grossen Überschwemmungen geführt hatten. Der Bundesrat erliess daraufhin einen Spendenaufruf an das Schweizer Volk. Die Presse beteiligte sich am Spendenaufruf und verwendete dabei diesen Wahlspruch, der auch auf einem Appell aus der Westschweiz erschien. Die Geldsammlungen für Naturkatastrophen wurden im 19. Jahrhundert zu identitätsstiftenden Ereignissen der Willensnation Schweiz und förderten die eidgenössische Solidarität.[2]

Grundrechteprinzip in Nordkorea

Laut Artikel 63 der Verfassung der Demokratischen Volksrepublik Korea beruhen die Grundrechte und Grundpflichten der Bürger Nordkoreas „auf dem kollektivistischen Prinzip Einer für alle, alle für einen!“.[3]

Literatur

  • Christian Pfister, Stephanie Summermatter (Hrsg.): Katastrophen und ihre Bewältigung. Perspektiven und Positionen (= Berner Universitätsschriften. Bd. 49). Haupt, Bern 2004, ISBN 3-258-06758-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesgericht: Le principe de fraternité dans la devise de la Suisse (Memento vom 27. März 2006 im Internet Archive).
  2. Christian Pfister: Von Goldau nach Gondo. Naturkatastrophen als identitätsstiftende Ereignisse in der Schweiz des 19. Jahrhunderts. (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,6 MB) In: Christian Pfister, Stephanie Summermatter (Hrsg.): Katastrophen und ihre Bewältigung. Perspektiven und Positionen (= Berner Universitätsschriften. Bd. 49). Haupt, Bern 2004, ISBN 3-258-06758-9, S. 53–78.
  3. Verfassung Nordkoreas von 1992.