Theodor Wilhelm Braune (* 20. Februar 1850 in Großthiemig; † 10. November 1926 in Heidelberg) war ein deutscher germanistischer Mediävist.
Leben
Wilhelm Braune ging 1869 an die Universität Leipzig, habilitierte sich dort 1874, erhielt 1877 eine außerordentliche Professur und wirkte seit 1880 als Professor der deutschen Sprache und Literatur in Gießen sowie seit 1888 als Professor für germanische Philologie an der Universität Heidelberg. 1904 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,[1] 1909 zum ordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,[2] 1919 zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften[3] und 1922 zum korrespondierenden Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[4] Er gilt als ein wichtiger Vertreter der Junggrammatiker.
Werke
Eigene Schriften
- Untersuchungen über Heinrich von Veldeke, Halle/Saale 1873.
- Zur Kenntnis des Fränkischen und zur hochdeutschen Lautverschiebung, Halle/Saale 1874.
- Über die Quantität der althochdeutschen Endsilben, Halle/Saale 1875.
- Gotische Grammatik. Mit einigen Lesestücken und Wortverzeichnis, 1. Auflage Halle/Saale 1880; 9. Auflage Halle/Saale 1920 (Auflage letzter Hand; Fortführung unter Karl Helm, Ernst Albrecht Ebbinghaus und Frank Heidermanns).
- Althochdeutsche Grammatik. (= Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte. A 5). Halle/Saale 1886; 3. Auflage ebenda 1925 (Auflage letzter Hand; Fortführung unter Karl Helm, Walther Mitzka, Hans Eggers, Ingo Reiffenstein und Frank Heidermanns; 13. Auflage, besorgt von Hans Eggers, Tübingen 1975).
- Abriss der Althochdeutschen Grammatik: Mit Berücksichtigung des Altsächsischen (3. Auflage Halle/Saale 1900)
Herausgaben
- Althochdeutsches Lesebuch, 1. Auflage Halle/Saale 1875; 8. Auflage Halle/Saale 1921 (Auflage letzter Hand; Fortführung unter Karl Helm und Ernst A. Ebbinghaus).
- Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, ab 1873 zusammen mit Hermann Paul.
- Neudrucke deutscher Litteraturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts, ab 1876, Fortführung unter Ernst Beutler.
Literatur
- Ernst Schwarz: Braune, Wilhelm Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 558 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Braune im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Wilhelm Braune bei Open Library
- Wilhelm Braune im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Wilhelm Braune an der Universität Leipzig (Sommersemester 1875 bis Sommersemester 1880)
- Braune Wilhelm Theodor. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
Einzelnachweise
- ↑ Mitgliedseintrag von Wilhelm Braune bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 24. Dezember 2016.
- ↑ Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Wilhelm Braune. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 18. Juli 2016.
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 48.
- ↑ Mitglieder der Vorgängerakademien. Theodor Wilhelm Braune. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. März 2015.
Personendaten | |
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NAME | Braune, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Braune, Theodor Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Germanist |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1850 |
GEBURTSORT | Großthiemig |
STERBEDATUM | 10. November 1926 |
STERBEORT | Heidelberg |