Amt für Militärkunde | |
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Wappen des Amt für Militärkunde der Bundeswehr Internes Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1961 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | File:Bundeswehr Kreuz.svg Bundeswehr |
Organisationsbereich | Streitkräftebasis Streitkräftebasis |
Stärke | 130[1] |
Unterstellung | Internes Verbandsabzeichen Kdo SKB Kdo Streitkräftebasis |
Standort | File:DEU Bonn COA.svg Bonn-Mehlem |
Das Amt für Militärkunde (AMK) soll eine Dienststelle der Streitkräftebasis (SKB) der Bundeswehr oder eine Tarnbezeichnung des Bundesnachrichtendienstes (BND) sein.
Laut Medienberichten handelt es sich nicht um eine eigene Dienststelle, sondern lediglich um eine Legende für den BND bzw. seine Außenstellen. Im Zuge der Transparenzoffensive des damaligen BND-Präsidenten Gerhard Schindler sollte die Tarnbezeichnung aufgegeben werden.[2] Gemäß weiterer Meldungen der Medien würden BND-Beschäftigte zur Tarnung z. B. „Amt für Militärkunde“ beim Vermieter angeben[3] und Soldaten zur Tarnung zum AMK versetzt werden.[4] Das AMK würde nicht existieren, sei aber identisch mit dem BND. Die dort beschäftigten Soldaten unterstünden nicht dem Bundesministerium der Verteidigung.[5] Das AMK soll truppendienstlich die personalführende Dienststelle für Soldaten sein, die zum BND versetzt oder kommandiert wurden. Nach Angaben des BND befinden sich unter seinen rund 6.500 Beschäftigten[6] etwa 750 Soldaten[7] (ca. 11,5 Prozent).
Das AMK wird in offiziellen Dokumenten erwähnt, wie in einem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts von 2012[8] oder dem Haushaltsgesetz 2019, 2020 und 2021. Dort werden Angaben zu den Grundzügen der Organisation der Streitkräfte nach Art. 87a Absatz 1 Satz 2 Grundgesetz gemacht und das AMK als Teil der Streitkräftebasis ausgewiesen.[9][10][11] In der Stationierungsbroschüre der Bundeswehr 2011 ist es jedoch ebenso wenig zu finden[12] wie in der Dienstellenliste auf der Homepage der SKB.[13]
Das Interne Verbandsabzeichen zeigt den Heiligen Georg beim Töten eines Drachen. Dieses Motiv findet sich auch auf der Sankt-Georgs-Medaille des BND.[14]
Laut der seit dem 1. Dezember 2020 gültigen Allgemeinen Regelung A2-1300-0-0-2 „Die Reserve“ der Bundeswehr sind zuständig „für die militärische Personalführung von Angehörigen des Amtes für Militärkunde der Bw und des MAD […] BMVg P II 2 bzw. BAPersBw VI“.[15]
Das Amt für Militärkunde gehört zu den betreuten Dienststellen des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums München.[16]
Eine alternative Abkürzung des AMK soll „AMilKde“ sein.[17]
Geschichte und Stationierung
Laut Standortdatenbank der Bundeswehr wurde das AMK 1961 in Bonn aufgestellt und später nach München in die Waldmann-Kaserne, Saarstraße 14, verlegt. Ggf. 1986 soll es an seinen heutigen Standort in Bonn-Mehlem, Nippenkreuz 19, gezogen und noch heute dort stationiert sein.[1][17] Das AMK soll jedoch nach Angaben der Bayerischen Staatszeitung aus dem Jahr 2015 zur Außenstelle des BND nach Pullach umziehen.[18]
Einzelnachweise
- ↑ 1.0 1.1 Armin E. Möller: Das Amt für Militärkunde in Bonn – Geheimhaltung gehört zum Geschäft. In: general-anzeiger-bonn.de. General-Anzeiger (Bonn), 28. Juli 2011, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Florian Fade: Phantombehörden des BND werden aufgelöst. In: welt.de. Die Welt, 2. April 2014, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Florian Fade: Die 10 geheimsten Geheimnisse vom BND. In: bild.de. Bild (Zeitung), 1. April 2014, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Carola Dorner: Geheimberuf Auslandsagent – „James Bond käme nicht durchs Bewerbungsgespräch“. In: spiegel.de. Der Spiegel, 15. Mai 2013, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Was Sie nicht über den BND wussten. In: rp-online.de. Rheinische Post Online, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Die Abteilungen – 11 Abteilungen, ein Auftrag. In: bnd.bund.de. Bundesnachrichtendienst, abgerufen am 21. Dezember 2018: „Im BND arbeiten rund 6.500 Menschen.“
- ↑ Der Auslandsnachrichtendienst Deutschlands. Bundesnachrichtendienst – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Berlin 2014, S. 34 (64 S.).
- ↑ Beschluss BVerwG 1 WB 29.11. In: verwg.de. Bundesverwaltungsgericht, 28. März 2012, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Haushaltsgesetz 2019. (PDF) In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, 10. August 2018, S. 2141, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ Haushaltsgesetz 2020. (PDF) In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, 21. Dezember 2019, S. 2117, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ Haushaltsgesetz 2021 (Entwurf). (PDF) In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, 25. September 2020, S. 2244, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland – Oktober 2011. (PDF) In: https://www.bundeswehr.de/. Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Presse- und Informationszentrum Streitkräftebasis: Dienststellen nach Alphabet: A. In: streitkraeftebasis.de. Streitkräftebasis, 11. August 2017, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Der Bundesnachrichtendienst und seine Sankt-Georgs-Medaille (= Bundesnachrichtendienst [Hrsg.]: Mitteilungen der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“. Band 5). 2. akt. Auflage. Berlin 2012, ISBN 978-3-943549-07-2 (online [PDF; 2,9 MB]).
- ↑ Allgemeine Regelung A2-1300/0-0-2 Die Reserve. (PDF) SKA KompZResAngelBw, 1. Dezember 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ Allgemeine Regelung A2-1300/0-0-2 Die Reserve. (PDF) BMVg, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ 17.0 17.1 Standortdatenbank Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ André Paul: Standortübergabe bei den Schlapphüten. In: bayerische-staatszeitung.de. Bayerische Staatszeitung, 10. Oktober 2015, abgerufen am 4. Dezember 2020.
Koordinaten: 50° 40′ 1″ N, 7° 11′ 7″ O
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