Das Amtsgericht Ludwigslust ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Bezirk des Landgerichts Schwerin.
Gerichtssitz und -bezirk
Das Gericht hat seinen Sitz in der Stadt Ludwigslust.[1]
Der Gerichtsbezirk umfasste zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der 2013 beschlossenen Gerichtsstrukturreform am 6. Oktober 2014 das Gebiet der folgenden Städte und Gemeinden:[2]
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Zum 6. Oktober 2014 wurden folgende Städte und Gemeinden aus dem Bezirk des Amtsgerichts Ludwigslust in den Bezirk des Amtsgerichts Schwerin ausgegliedert:[3]
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Der Gerichtsbezirk vergrößerte sich jedoch wieder mit der Auflösung des Amtsgerichts Hagenow am 16. März 2015 um die folgenden Städte und Gemeinden:[4]
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Bei der Auflösung des Amtsgerichts Parchim und Umwandlung in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Ludwigslust wurden am 11. Mai 2015 folgende Städte und Gemeinden in dessen Bezirk eingegliedert.[5]
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Damit wurde der ursprünglich etwa 1350 km2 große Gerichtsbezirk durch die Gerichtsstrukturreform auf etwa 4330 km2 vergrößert und stellt damit flächenmäßig den bundesweit mit Abstand größten Amtsgerichtsbezirk dar.[6] In ihm leben ungefähr 183.000 Einwohner.[7]
Zweigstelle Parchim
In Parchim besteht im Gebäude des ehemaligen dortigen Amtsgerichts eine Zweigstelle.
Diese ist im ehemaligen Bezirk des Amtsgerichts Parchim ausschließlich zuständig als Rechtsantragsstelle für die Aufnahme von Erklärungen, in Angelegenheiten der Beratungshilfe, zur Aufnahme und Verwahrung von Verfügungen von Todes wegen, für sonstige Handlungen des Nachlassgerichts, in Familien-, Betreuungs-, Unterbringungs- und Freiheitsentziehungs- sowie Jugendstrafsachen.[8]
Für den gesamten Bezirk des Amtsgerichts Ludwigslust ist sie daneben ausschließlich zuständig für Grundbuch- und Bußgeldsachen sowie in Zwangsversteigerungs-, Zwangsverwaltungs- und sonstige Zwangsvollstreckungssachen.[9]
Gebäude
Das Ludwigsluster Gerichtsgebäude befindet sich in der Käthe-Kollwitz-Straße 35 neben dem Landratsamt.
Amtsgerichtsgefängnis
An der Schloßstraße 27 befand sich das erste Ludwigsluster Amtsgerichtsgebäude. Es wurde danach in die ehemalige Pappmaché-Fabrik Schloßstraße 38/36 verlegt, in deren Gebäude sich seit 1876 das Rathaus, nach Umbau 1878,[10] zusätzlich eine Arrest- und Gefängniszelle und ab 1884 in einem Raum die Sparkasse und zeitweise die Bürgermeisterwohnung befand und heute als Rathaus und Bücherei dient.[11]
Im Zuge der Ermittlungen um Seefeldts Kindermorde nahm sich ein fälschlich verdächtigter Handelsreisender im ehemaligen Amtsgerichtsgefängnis durch Erhängen das Leben.[12]
Übergeordnete Gerichte
Dem Amtsgericht Ludwigslust ist das Landgericht Schwerin übergeordnet.[13] Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Rostock.
Siehe auch
Weblinks
- Internetpräsenz des Amtsgerichts Ludwigslust. Abgerufen am 14. September 2018.
- Übersicht der Rechtsprechung des Amtsgerichts Ludwigslust. Abgerufen am 5. Dezember 2014.
Einzelnachweise
- ↑ § 4 Abs. 1 des Gerichtsstrukturgesetzes in der Fassung vom 11. November 2013, GVOBl. M-V 1998, S. 444, 549.
- ↑ III. c) der Anlage zu § 4 Abs. 2 S. 1 des Gerichtsstrukturgesetzes in der Fassung vom 11. November 2013.
- ↑ Informationen zur Gerichtsstrukturreform. Justizministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Dezember 2015; abgerufen am 5. November 2015.
- ↑ § 4 Abs. 7 Nr. 2 des Gerichtsstrukturgesetzes in der Fassung vom 11. November 2013.
- ↑ § 4 Abs. 7 Nr. 3 des Gerichtsstrukturgesetzes in der Fassung vom 11. November 2013.
- ↑ Informationen der Initiatoren des Volksbegehrens gegen die Gerichtsstrukturreform ( vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) (PDF; 318 kB), S. 9, abgerufen am 11. Mai 2015.
- ↑ Stand: 30. Juni 2014, Statistischer Bericht (PDF; 249 kB), des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 22. September 2015.
- ↑ § 2 Abs. 3 S. 1 der Verordnung über die amtsgerichtlichen Zweigstellen und weitere Vorschriften zur Umsetzung des Gerichtsstrukturneuordnungsgesetzes (Zweigstellenverordnung - ZweigstVO M-V) vom 15. Januar 2014, GVOBl. M-V 2014, S. 29.
- ↑ § 2 Abs. 3 S. 2 ZweigstVO M-V.
- ↑ Umbau 1878, abgerufen am 30. August 2013.
- ↑ Reinhard Heißner: Spaziergänge durch die Stadt. ( vom 8. Dezember 2014 im Internet Archive) (PDF; 334 kB), abgerufen am 30. August 2013.
- ↑ Kerstin Brückweh: Mordlust – Serienmorde, Gewalt und Emotionen im 20. Jahrhundert, Campus Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-593-38202-9. Auszugsweise online, S. 117.
- ↑ § 3 Abs. 2 S. 2 Nr. 3 lit. c des Gerichtsstrukturgesetzes in der Fassung vom 11. November 2013.
Koordinaten: 53° 19′ 16″ N, 11° 30′ 1,8″ O
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